Erste Erfahrungen mit dem Genesis GV60 - Persönliche Fahrberichte und mehr.

  • Herzlichen Dank Mikele, freut mich, dass es dir auch so geht! Ja es ist bei Landsberg am Lech, Rastanlage Lechwiesen. Wir haben Nord am Hinweg und Süd am Rückweg genutzt.


    Danke auch an alle anderen - bin der Meinung man muss auch Positives vermitteln und die Freude teilen, genauso wie Ärger und Frust verbunden mit Hilfe- bzw. Lösungssuche.

    Das gilt für andere Bereichen auch, Lob überrascht zwar, weil es so selten vorkommt, tut aber gut - auf beiden Seiten.

  • Nachdem wir Spitz auf Knopf den GV60 einen Tag vor unserem Urlaubsbeginn gerade noch so geliefert bekommen haben, sind wir damit in unseren Frankreich-Urlaub gestartet und haben uns jetzt knapp 3 Wochen später ca. 2000 km damit erfahren. Hier kommen jetzt mehr oder weniger geordnet Punkte, die uns positiv oder auch negativ aufgefallen sind:


    - Fahrkomfort und Verarbeitung sind wie erwartet sehr gut. Man merkt einen deutlichen Qualitätsunterschied zu unserem Hyundai E-Kona


    - Mit einem Auto, dass sehr viele Optionen bietet, frisch ohne Vorbereitung in den Urlaub zu starten ist vorsichtig gesagt, nicht ganz ideal. Ich bin nicht sicher, ob wir die Optionen wirklich optimal genutzt haben.


    - Wir hatten uns für den GV60 entschieden, da er eine relativ geringe Länge hat. Unterschätzt haben wir komplett die Breite. Die Mehrbreite im Vergleich zum Kona macht sich insbesondere in den extrem engen Parkhäusern in Frankreich sehr negativ bemerkbar. Die erste Schramme an einer Felge lässt grüßen, bei einem weiteren (Hotel-)Parkhaus konnte man nur einfahren, wenn die Spiegel eingeklappt wurden, selbst dann waren auf jeder Seite gerade mal 1-2 cm Platz. Wäre das Parkhaus schon gleich voll gewesen und nicht viele Plätze leer, hätten wir nicht vorausschauend im Untergeschoß schon gleich wenden können, wären wir dann beim Rausfahren, als es dann voll war, wohl verzweifelt. So hat es gerade so funktioniert, aber war Stress pur und wir hatten Glück, dass niemand hinter uns gedrängelt hat.


    - Gerade wenn es eng wird, ist die Rundumkamera nicht wirklich von Hilfe. Es piept andauernd, viiiiieeeeel zu früh, schon ca. 20-30 cm bevor Kontakt bestehen würde. In den kleinen Bildern kann man nicht wirklich abschätzen, ob man eine Wand schon streift oder eben noch nicht.


    - Vor einer Schutzstange hat er 1 x schon komplett Not-blockiert und sich geweigert weiter zu fahren, obwohl noch mindestens 15 cm Platz gewesen wäre. Das mag für USA akzeptabel sein, in Frankreich kriegt man damit die Krise.


    - Die Kraft haben wir in Frankreich und der Schweiz auch nicht annähernd ausreizen können, sind fast immer im Eco-Modus gefahren. 1 x habe ich nur zum Test auf der Landstraße den Booster gedrückt und nach einem Tritt auf das Pedal ist die Rakete losgegangen und ich musste sofort wieder bremsen, damit die 80 km/h nicht überschritten werden. Aber das Potential scheint enorm.


    - Wir sind meist - trotz Bergabschnitten - oft mit ca. 22 kWh/100km ausgekommen, Temperaturen zwischen 10° und 15°.


    - Das Laden ist ein deutlicher Unterschied zum Kona, auch wenn ich enttäuscht wurde, dass trotz einigen Ionity- und Fastned 350 kW-Säulen, trotz meistens Vorkonditionieren, trotz teils den einzigen Ladern an der Station und trotz Temperaturen um die 10° bei uns nur maximal 155 kW geladen wurde. Trotzdem mussten wir nicht wirklich warten, sondern konnten die Pausen immer gut nutzen. Aber hier muss ich noch dranbleiben, ob das alles nur ein blöder Zufall war, oder was generell nicht ok ist. Aber schon mit dieser Ladeleistung ist Reisen mit dem E-Auto komfortabel möglich, das war einer der Hauptgründe vom Kona zu wechseln.


    - An einer Hotel-Wallbox wollte er partout nicht mit dem 11 kW Kabel laden, trotz "Ok" Signal bei der Wallbox, so dass wir auf 230V ausweichen mussten. Das Auto hat einfach gar nix gemeldet. Müssen das Kabel mal an anderer Wallbox testen.


    - Die Assistenten sind teils gut, teilweise aber auch in Frankreich und der Schweiz eher nervig. Die Verkehrszeichenerkennung scheint in Frankreich besonders schlecht zu sein, Ortsschilder und Auflösungszeichen werden nicht gut erkannt, so dass das System oft eine falsche Geschwindigkeit hat. Die Kombination mit der Radarfallenwarnung ist in Frankreich besonders nervig, da es dort Radarzonen gibt, die über mehrere Kilometer gehen. Es piepst dann sehr aufdringlich, wenn das System z.B. - falsch - denkt, dass man nur 50 km/h fahren darf, es eigentlich aber 80 km/h wären. Es gibt kein "Ok" Button o.ä. bei dem man für die Zone die Warnung ausschalten kann. Generell ist eine Warnung gerade in Frankreich aber schon sinnvoll.


    - Die einstellbare Geschwindigkeitstoleranz funktioniert anders als ich sie mir wünschen würde. Ich würde mir wünschen, dass Warnungen erst x km/h später erfolgen, was das System aber macht, ist diesen Offset dann für die automatische Gegschwindigkeitsanpassung zu verwenden. Wenn man also 110km/h fahren darf, schaltet es dann z.B. selbsttätig die speed control auf 115 km/h, wenn eine neue Geschwindigkeitszone kommt.


    - Die Totwinkelassistenten sind sehr gut, sind wir ähnlich schon aus dem Kona gewohnt. Das eingeblendete Bild setzt aber klar nochmal eins drauf.


    - Smart Cruise Control hat sehr gut funktioniert, keine Aussetzer, trotz teilweise Regen. Die Bedienung finde ich deutlich gelungener als im Kona, auch wenn man etwas sich umgewöhnen muss.


    - Auch wenn ich keine Option gefunden habe, die aktive Geräuschunterdrückung zu konfigurieren oder ein- und auszustellen, scheint sie einen guten Standard-Job zu machen. Die Fahrt war ausgesprochen ruhig. Luxus-Feeling.


    - Vermisst haben wir ein Gepäcknetz im Kofferraum (so wie es der Kona hat) oder wenigstens Befestigungsösen, um etwas verzurren zu können. Einkäufe haben so viel zu viel Spiel im doch recht großen Kofferraum.


    - Der Teppich im Kofferraum ist sehr empfindlich, eine Transportbox hat schon erste Spuren hinterlassen. Da muss man wohl doch noch Zubehör anschaffen.


    - Vermisst haben wir auch die Möglichkeit optionale Trennnetze zwischen Vorder- und Hinter-Reihe anzubringen. War jetzt bei diesem Urlaub kein Problem, sollte man aber z.B. einen Hund dabeihaben, ist das ein gewisses Manko und eine unnötige Unsicherheit.


    - Die Heckscheibe ist bei Regen so semi-durchlässig. Hätte man einen Scheibenwischer, würde man den wohl hin und wieder mal betätigen.


    - Schade, dass es keine Memory-Funktion für den Beifahrer-Sitz gibt. Dürfte ja wohl ein Standard-Anwendungsfall sein, dass 2 Fahrer:innen sich ein Auto teilen und mal der eine und mal die andere fährt. Dementsprechend ergäbe das ja auch genau so Sinn für den Beifahrersitz. Da man nicht andauernd rumstellen will, fährt man letztendlich vermutlich immer mit einem nicht optimal eingestellten Beifahrersitz.



    Fazit: Tolles Auto, aber wir sind nicht ganz sicher, ob die Breite nicht letztendlich dazu führt, dass wir ihn relativ bald doch wieder verkaufen werden. Wir müssen hier schauen, ob wir uns kurzzeitig dran gewöhnen. Enge Parkhäuser machen definitiv keinen Spaß.

  • Die breite ist so eine Sache. Ich wollte etwas kleineres als den XC60. Ist der GV60 auch, 15 cm. Aber leider nur 2cm schmaler.

    Das würde noch gehen, aber der Wendekreis ist das Problem. Der ist wesentlich bescheidener als im XC60 obwohl der grösser ist. Das stört mich eher. Was solls.

    Ich hab ja noch ein Schönwetterauto. Der ist nochmals 5 cm kürzer, dafür 5 cm breiter. Und zum Parkieren….. wenn du fast auf der Hinterachse sitzt, und der Abstand Sitzlehne zur Stosstange 1 Meter länger ist als beim GV60. =O

    In Florenz bin ich mal in ein Parkhaus gefahren. Ich hab schon gedacht, da bleibst du jetzt für immer. =O :D

  • - Die einstellbare Geschwindigkeitstoleranz funktioniert anders als ich sie mir wünschen würde. Ich würde mir wünschen, dass Warnungen erst x km/h später erfolgen, was das System aber macht, ist diesen Offset dann für die automatische Gegschwindigkeitsanpassung zu verwenden. Wenn man also 110km/h fahren darf, schaltet es dann z.B. selbsttätig die speed control auf 115 km/h, wenn eine neue Geschwindigkeitszone kommt.

    Beim November Update für den eGV70 wurde das auch für den Radarwarner übernommen.

    Wenn z.B. 60 Km/h erlaubt sind und ich habe die Toleranz auf +5Km/h stehen, meldet er kurz den Blitzer und gibt Entwarnung wenn ich vorbei bin.

    Aber bis 65 Km/h kommt dieses nervige Dauergebimmel nicht mehr.

    Er fängt dann erst bei 66 Km/h wieder an.

  • PeterM

    Danke für deinen ausführlichen Bericht.

    Ich dachte, ich hätte dann zukünftig ein besseres Auto für die Parkhäuser🥺.

    Mit meinem BMW verzichte ich auf enge Parkhäuser. Habe da schon mehrmals fast ein Herzkaspar bekommen🥵.

  • Wie kann man von der Fahrzeugbreite "überrascht" sein oder sich deswegen sogar mit dem Gedanken der Wiederabschaffung tragen? Die Masse sind doch bekannt und ein Vergleich zum vorherigen Fahrzeug wäre also vor Kaufvertrag möglich. 🤔❓

    seit 20.10.23: MY23: "all in" bis auf digitale Außenspiegel mit 2x original 21" Komplettradsätzen und AHK. Die "letzte Limone" die in die Schweiz kam. ;)

    05.09.23 - 20.10.23 GV60 Sport+ MY22,

  • Wie kann man von der Fahrzeugbreite "überrascht" sein oder sich deswegen sogar mit dem Gedanken der Wiederabschaffung tragen? Die Masse sind doch bekannt und ein Vergleich zum vorherigen Fahrzeug wäre also vor Kaufvertrag möglich. 🤔❓

    Es geht um die Kombination von Fahrzeugbreite und Wendekreis. Ich war auch davon überrascht, wie unhandlich der GV60 ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ein so kurzes Fahrzeug einen so riesigen Wendekreis haben kann.