Leasing oder doch kaufen

  • Hallo Forum-Mitglieder,


    heute habe ich die freudige Nachricht vom GPA erhalten, dass mein GV60 Sport nun schon Mitte April vor der Türe stehen wird (bestellt am 28.11.2022).


    Als ich über die Kauf- bzw. Leasingbedingungen letztes Jahr mit dem GPA gesprochen habe, gab es noch eine Mischvariante, nämlich den GV60 für CHF 80k zu kaufen und dann nach 5 Jahren für ca. CHF 40 bis 42k (je nach Zustand) an Genesis zurück zu verkaufen. Letztes Jahr gab es nämlich noch die Möglichkeit beim Kauf auch den Rückkauf festzulegen. Diese Variante gibt es nun anscheinend nicht mehr, d.h. Genesis Schweiz gibt kein Rückkaufversprechen mehr ab.


    Eigentlich hätte ich das Geld, um den Wagen zu kaufen, aber ein Leasing mit CHF 0 Anzahlung über 5 Jahre mit 10'000km pro Jahr zu einem Zins von 2.99% und einem Restwert von CHF 42k ist auch eine Option. Beim Leasing würde mich das Auto über 5 Jahre ca CHF 47k kosten.


    Da ich bis jetzt immer nur Gebrauchte bar gekauft habe, ist die Leasing-Welt für mich fremd. Auf der anderen Seite, wer weiss was in 5 Jahren an Batterietechnologie auf dem Markt ist.


    Was ist eure Einschätzung der Lage? Kaufen oder Leasen. Was wäre gescheiter? :rolleyes:


    Bin gespannt auf euer Feedback. :)

  • Hoi @PS007

    Was gescheiter ist musst Du entscheiden, vllt. hilft dir das Feedback hier dabei, also schildere ich meine Überlegungen die mich (auch CH) zum Leasing meines Sport+ bewogen haben.

    Mein aktueller Kauai wurde in 09/2019 geleast (25Tkm/Jahr, 15K CHF Anzahlung, fairer tiefer Restwert nach 48 Monaten von ca. 13K CHF) da es mir in 2019 zu unsicher war, die Wiederverkaufschancen und den möglichen, erzielbaren Wert einzuschätzen. Wenn er im August zurück geht ist er ein von mehreren Facelifts und MJ-Wechseln überholtes Fahrzeug und die nächste Generation steht in den Startlöchern. Sicherlich erfreuen sich BEV hoher Nachfrage aber wie viel sind Käufer bereit zu zahlen für ein Fahrzeug mit 100'000 km, trotz Akku der erst 40'000 gelaufen hat. Ich habe bisher bei keinem Fahrzeugverkauf meine Preisvorstellungen erzielen können. Trotzdem waren (bei den Gebrauchten) es sinnvolle Investitionen, da ich i.d.R immer Jahreswagen mit Abschreibern > 40% gesucht und gefunden hatte, waren aber alles keine massentauglichen Fahrzeuge z.B. Geschaltet statt Automat, d.h. tieferer Ankaufspreis aber aber entsprechend schwerer wieder zu verkaufen.

    Der Marktpreis nach 4 Jahren ist auch beim GV60 schwer einzuschätzen, die Entwicklung wird noch grosse Sprünge machen und in 4 Jahren kann ein Fahrzeug mit den Verbrauchswerten eines GV60 ais vielen Gründer sehr unattraktiv geworden sein.

    Wie lange möchtest Du das Fahrzeug fahren und wie viele Kilometer?

    +/- 12 Monate und 15'000 km max. => kaufen, genießen und dann für vielleicht 55'000 verkaufen, könnte möglich sein.

    Mein Sport+ wird in 2027 wiederum 100'000 km gelaufen sein, da bin ich froh, dass die Cembra ihn zurück nimmt, meine 25K Anzahlung und den Restwert von ca. 42'000 angerechnet hat und ich (Dank vertraglich festgelegtem Minizins von 1,99%) unter CHF 800 pro Monat zahle.

    Der Wert des Geldes ist immer nach den persönlichen Kriterien zu bewerten und den vollen Kaufpreis auf einmal auszugeben stellt eine "Entwertung" von ca. 25% dar - allerdings kannst du dich am Eigentum und der Nutzung erfreuen, trotzdem ist das Geld weg.

    Der erste (grosse) Leasingzins ist auch beim ersten Starten des Fahrzeugs weg. Die Differenz zwischen erstem Leasingzins und vollem Kaufpreis kannst Du versuchen gewinnbringend zu investieren. Auch wenn es derzeit schwierig ist den Zins für's Leasing mit der verfügbaren Summe zu "erwirtschaften" so erhältst du dir zumindest die Möglichkeit, hängt aber von jeweiligen Zins und Ertrag ab. Möchtest du das Fahrzeug länger als 4 Jahre fahren ist Leasing quasi ausgeschlossen.

    Ich persönlich vermeide das Risiko des Wiederverkaufswertes und dies ist mir den zu zahlenden Zins wert. Trotz recht hoher Anzahlung und fairem Restwert sind die monatlichen Zahlungen zwar rel. hoch. Wenn aber dafür das Budget nicht reicht, ist es die falsche Investitionssumme und keine Frage der Finanzierung dieser.

    Da du dir die Kaufsumme leisten kannst würde ich, wenn du beim Zeitpunkt des Wiederverkaufs und dem zu erzielenden Wert flexibel bist, kaufen.

    Möchtest du abgesichert sein, mit deinem "Vermögen" arbeiten und heute schon weißt, dass es für dich i.O. ist, nach Ablauf des Leasing zwar kein Auto mehr zu haben, aber mit dem dann immer noch nicht ausgegeben Restwert, gemäss deiner dann vorliegenden Situation an den Entscheid des nächsten fahrbaren Untersatz heran zu gehen, dann lease.

    Ein Kauf ist eine zeitlich offene Investition bei der der Wert des Geldes mit Risiko behaftet ist, da du Geld zu einer Sache umwandelt.

    Leasing ist zeitlich überschaubar und weniger Risikobehaftet, da du "nur" darin investiert, dass die jemand die Sache überlässt.

    seit 20.10.23: MY23: "all in" bis auf digitale Außenspiegel mit 2x original 21" Komplettradsätzen und AHK. Die "letzte Limone" die in die Schweiz kam. ;)

    05.09.23 - 20.10.23 GV60 Sport+ MY22,

  • Im Prinzip richtig, aber:

    #1 Bei Kauf gehört dir das Fahrzeug. Du kannst mit der Karre jederzeit machen, was du willst. (heuristisches Hauptargument).

    # 2 Bei Rückgaben im Leasing taucht sehr oft das Problem auf, das der Leasinggeber sich um "Beschädigungen" am PKW gesundstoßen will.

    #3 Bei einem Unfall durch andere verursacht, kannst Du Gewinne erzielen, wenn dir das Fz. gehört .

    #4 Falls gewerbliche Nutzung: Auflösung von IAB (Rückstellungen) möglicherweise steuerlich vorteilhafter.

  • Wer am Unfall "Gewinn" machen möchte, der wird den Unfall vielleicht auch bei Verkauf verschweigen? (auch heuristisch...)


    ;)

    Das würde ich so nicht sagen.

    Ich hab jahrelang nen Fuhpark verwaltet und dementsprechend auch viele Unfälle abwickeln müssen.

    Teilweise war das was wir als Wertminderung bekommen habe wesentlich mehr, als das was die Leasingfirma haben wollte.

    Ist aber eher selten.

    Wenn man "nur das Geld nimmt" und den Wagen dann mit nicht repariertem Unfallschaden verkauft, dann kann man auch gut Gewinn machen. Wobei ich dir dann Recht geben muss. Das Fahrzeug wird man dann "fachmännisch repariert" als unfallfrei bei einem "Händler" wieder finden.

  • Ein kleiner Parkrempler - nur mit Lackschaden - ist ja nun wirklich nicht der Rede wert..;-)

    Dann wird er ja auch nicht zum tariftreibenden Versicherungsfall.

    seit 20.10.23: MY23: "all in" bis auf digitale Außenspiegel mit 2x original 21" Komplettradsätzen und AHK. Die "letzte Limone" die in die Schweiz kam. ;)

    05.09.23 - 20.10.23 GV60 Sport+ MY22,

  • Das würde ich so nicht sagen.

    Ich hab jahrelang nen Fuhpark verwaltet und dementsprechend auch viele Unfälle abwickeln müssen.

    Teilweise war das was wir als Wertminderung bekommen habe wesentlich mehr, als das was die Leasingfirma haben wollte.

    Ist aber eher selten.

    Wenn man "nur das Geld nimmt" und den Wagen dann mit nicht repariertem Unfallschaden verkauft, dann kann man auch gut Gewinn machen. Wobei ich dir dann Recht geben muss. Das Fahrzeug wird man dann "fachmännisch repariert" als unfallfrei bei einem "Händler" wieder finden.

    Funktioniert das in DE mit dem Leasing so anders als in der Schweiz?

    Wenn ich hier ein Fz bestelle mache ich das mit dem Händler ab und unterschreibe ich auch den Kaufvertrag. Und erst dann kommt die Finanzierung. Und da schlägt mir der Händler eine Leasingfirma (Bank) vor. Oft die eigene oder der Importeur hat selbst eine. Oder ich kann meine eigene bringen. Z. B. Hausbank. Die Leasingfirma finanziert zum Händler den vollen Bertag. Mit der Leasingfirma hat man nie etwas zu zu tun, ausser dass man Geld dahinschickt. Und bei Fz Rückgabe geht das ausschliesslich über den Händler. Der Händler ist dann verpflichtet das Fahrzeug bei Vertragsende zum Restwert der Leasingfirma abzukaufen.


    Beim Rückkaufswert sind dem Händler die Hände ein Stück weit gebunden. Wenn er den Rückkaufswert zu hoch ansetzt um tiefe Raten zu erzielen geht das nur sehr begrenzt. Er kann dann micht ein 70 k Auto und Jahresfahrleistung von 10‘000 Km für 3 Jahre für 250.- verleasen. Das wäre nach 3 Jahren nur 9000.- und er müsste das Auto nach 3 Jahren für 61k der Leasingfirma zurückkaufen. Ergibt einen Wirtschaftlichen Kolaps.