Bremsleuchten IMMER aktiv nach Rekuperation

  • Auf Seite 3 steht's glaube ich schon übersichtlich (post von evrene ). Bei Reku Bremslichter an, aber es "soll" kein Bremslicht an sein bei "natürlichem" Widerstand (hinzugefügter Zusatz). Man hat die < 1.3 m/s2 - Regel wohl gestrichen, d.h. solange irgendwie was hinsichtlich Rekuperation passiert, können sie an bleiben.


    Ok soweit, aber was immer noch nicht wirklich gut ist, ist "Bremslicht an" bei Reku 0 bergab rollen. Da bremst a) gar nichts, b) ist noch nicht mal der Widerstand "natürlich" bis auf den Roll- und Luftwiderstand und c) geht das nicht mit allgemeinem Verständnis und Erfahrung konform (war ja wohl auch der Grund für's nextmove-Video).


    Stufe 1 und 2 mit wenig Rekuleistung würde ich persönlich auch nicht für Bremslicht-relevant halten, denn beim leichten Motorbremsen eines Verbrenners leuchtet(e) ja bisher auch aus gutem Grund nichts, aber das ist wohl ein Graubereich.


    Nicht alles, was die UN/ECE Kommission sich ausdenkt, muß Sinn machen. Da denke ich nur an die Regel zur Querbeschleunigung. Selbst die ersten "Autopiloten" in 2015 und 2016 kamen mehr oder weniger fehlerfrei durch engere Kurven. Dann kam eine UN/ECE Regel und seitdem steigen alle Assistenten mit schöner Regelmäßigkeit aus. Da nährt sich ein Behördenmonster mal wieder selbst - Regularien um der Regularien willen, die den Fortschritt mehr einbremsen als ihn fördern.

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    Best. 15.02.2023, Prod. 20.04.2023, Ausl. 20.07.2023

  • Ich hatte am Mittwoch ein kurzes Gespräch mit Field Engineer und er hat mir mitgeteilt, dass das Bundesamt für Strassen (Astra) Genesis bezüglich des hier beschriebenen Problems gemeldet hat. Scheinbar hat das Thema nun Management-Attention und es wird bearbeitet.


    Sobald ich weitere Infos habe werde ich diese gerne teilen. Könnte aber gut sein, dass es zu einem Rückruf kommen wird.

    Mazda MX-30 Revolution, gekauft am 05.01.2021 (verkauft 05.01.2024)
    GV60 Sport, bestellt am 03.10.2022, ausgeliefert am 01.06.2023

  • Abschliessend nun das Ergebnis der Untersuchung durch das Bundesamt für Strassen (Astra).

    Da auch aus Deutschland einige Meldungen über das Verhalten eingetroffen sind, wurden dies zusammen mit einer zuständigen Stelle in einem EU Land weiter analysiert.

    Folgende Regelung besteht:
    Die massgebenden Bremsvorschriften der UN-Regelung Nr. 13H schreiben vor, dass ab einer Verzögerung von 1,3 m/s2 ein Auslösen des Signals zur Aktivierung der Bremsleuchten erfolgen muss. Unterhalb von 1,3 m/s2 darf eine Auslösesignal erfolgen, dabei ist keine Mindestverzögerung vorgeschrieben.

    Genesis hat zu dem Sachverhalt eine Stellungnahme abgegeben, die scheinbar (liegt mir nicht im Original vor) im wesentlichen so lautet:
    Laut Genesis wird selbst in der Rekuperationsstufe 0 rekuperiert, d.h. es findet selbst in dieser Stufe ein Bremsvorgang statt. Aufgrund der Vorschriftenlage darf ab jeder Verzögerung von > 0 m/s2 ein Auslösen des Bremsleuchtensignals erfolgen und dieses auch bestehen bleiben, solange eine Verzögerung erfolgt.


    Aussage vom zuständigen Amt:
    Die Funktionalität der Bremsleuchten ist damit als den Vorschriften entsprechend zu betrachten.


    Ob bei der Untersuchung nur die Stellungnahme vorlag, oder aber auch ein Fahrzeug für eine eingehende Prüfung zur Verfügung stand, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Aber was ich sagen kann: Einen derartigen an Unprofessionalität nicht zu übertreffenden Blödsinn habe ich noch nie aufgetischt bekommen.


    Im Grunde stimmt es ja schon, weil ein PSM-Motor ja immer als Generator mitläuft, wenn er nicht bestromt oder wie an der Vorderachse entkoppelt wird.

    Das würde in aller Konsequenz ja dann so sein müssen, dass das Fahrzeug bergab nicht schneller werden dürfte, oder aber die Bremsleuchten auf Reku 0 immer angehen müssten, sobald ich den Fuss vom Powerpedal nehme. Das ist aber nicht so, und jeder der einen Genesis MY23 fährt weiss selber, dass wenn man z.B. bei 50 km/h die Reku von 0 auf 1 stellt, eine echte (geringe) Verzögerung stattfindet, aber die Bremsleuchten noch nicht aufleuchten, da der Beschleunigungssensor die Schwelle noch nicht überschritten hat.


    Ich gehe davon aus, dass die meisten aber das Fahrzeug im i-Padel fahren und das nicht einmal bemerken. Da pendelt man ja sowieso immer zwischen negativer und positiver Beschleunigung, es sei denn man trifft den Punkt mit dem Powerpedal so exakt, dass das Fahrzeugt segelt. Aber auch da bleiben bei mir die Bremsleuchten an.


    Ich habe viele Stunden damit verbracht, unterschiedlichste Bedingungen zu analysieren und auch mittels OBD die Zustände der Sensoren ausgewertet.

    Mein Fazit:
    Die Stellungnahme von Genesis ist das Papier nicht Wert!


    Und noch einmal möchte ich festhalten, dass ich den GV60 nicht mehr hergeben würde. Das Auto ist wirklich toll!


    Aber ich würde von einem solchen Konzern doch ein etwas professionelleres Verhalten erwarten.

    So erscheinen sie mir doch sehr ignorant gegenüber Meldungen zu sein, die Softwarefehler betreffen, so wie z.B. der nicht speichernde "Intelligente Support" des Fahrersitz, oder auch der Amazon Music Service, der einfach mit einem Update dazugekommen ist ohne eine Möglichkeit, diesen zu deaktivieren, wenn man kein Abo hat, oder aber in einem Land wohnt, wo dieser nicht einmal verfügbar ist. Da ich in Grenznähe wohne muss ich etwas alle 3 Tage die unnötige Meldung wegdrücken. Es wäre so einfach, aber man wird als Kunde nicht gehört.

    Mazda MX-30 Revolution, gekauft am 05.01.2021 (verkauft 05.01.2024)
    GV60 Sport, bestellt am 03.10.2022, ausgeliefert am 01.06.2023

  • Ich glaube nicht, das I-Pedal viel genutzt wird, da man das immer manuell bei Start des Fahrzeuges einschalten muss. Den Modus zu fahren, ohne es zu bemerken ist also gar nicht möglich!


    Wie kommst Du denn da drauf, das man Bergab nicht schneller werden darf, wenn man die Bremslichter an sind? Bei jedem Verbrenner stehen die meisten bergab auf der Bremse, die Bremslichter leuchten, doch je nachdem wie stark man auf dem Pedal steht, wird man sogar schneller, obwohl die Bremsleuchten leuchten. Also auch beim Verbrenner kann das Auto vor Dir beschleunigen (bergab), obwohl Bremsleuchten an sind. Warum sollte es dann bei E-Auto nicht so sein dürfen?


    Man kann im Cockpit ja die Anzeige mit dem Auto einstellen, da sieht man sehr genau, ob Bremslichter leuchten oder nicht, und kann das mit seinem Verhalten beeinflussen (mal kurz aufs Gas gehen, etc.).

    Cupra Born seit 12/22

    Genesis GV60 Sport MJ23 7/23

  • Ich glaube nicht, das I-Pedal viel genutzt wird, da man das immer manuell bei Start des Fahrzeuges einschalten muss. Den Modus zu fahren, ohne es zu bemerken ist also gar nicht möglich!


    Wie kommst Du denn da drauf, das man Bergab nicht schneller werden darf, wenn man die Bremslichter an sind? Bei jedem Verbrenner stehen die meisten bergab auf der Bremse, die Bremslichter leuchten, doch je nachdem wie stark man auf dem Pedal steht, wird man sogar schneller, obwohl die Bremsleuchten leuchten. Also auch beim Verbrenner kann das Auto vor Dir beschleunigen (bergab), obwohl Bremsleuchten an sind. Warum sollte es dann bei E-Auto nicht so sein dürfen?


    Man kann im Cockpit ja die Anzeige mit dem Auto einstellen, da sieht man sehr genau, ob Bremslichter leuchten oder nicht, und kann das mit seinem Verhalten beeinflussen (mal kurz aufs Gas gehen, etc.).

    Abschnitt 1) Ich habe ja geschrieben, "Ich gehe davon aus", was ja nur eine Vermutung äussern sollte.

    Abschnitt 2) Beurteilung in Bezug auf den im Thema beschriebenen Sachverhalt, also nur unter Verwendung von Rekuperation.

    Abschnitt 3) Die Anzeige ist nicht synchron und daher nicht für eine korrekt Beurteilung von Bedeutung.


    Und ja, man kann kurz das Powerpedal drücken! Wer so fahren will soll das machen. Muss man ja beim Benziner auch... oder doch nicht.

    Mazda MX-30 Revolution, gekauft am 05.01.2021 (verkauft 05.01.2024)
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  • War eigentlich zu erwarten, dass so ein Ergebnis raus kommt.

    Wenn ich Verbrenner fahre und auf einer steilen Straße bin, dann kommt es oft vor, dass ich etwas schneller werden will, aber nicht komplett von der Bremse gehe. Dann leuchten die Bremsleuchten ja auch. Und das mache nicht nur ich so, das machen vor mir auch sehr viele Leute so. Man sieht es daran, dass die Bremsleuchten auf diesen Straßen so gut wie nie ausgehen, wenn ich hinter jemandem her fahre.

    Ich sehe weiterhin kein Problem darin, denn die Bremsleuchte zeigt nur an, dass eine Bremse, bzw. Rekuperation betätigt wird. Ob das Fahrzeug langsamer wird oder in welchem Maße es langsamer wird, dass sieht man an der Leuchte ohnehin nicht.

  • Scheinbar werden hier die geschriebenen Worte irgendwie falsch verstanden. Vielleicht habe ich mich aber auch schlecht ausgedrückt.

    Fakt ist aber, dass die Bremsleuchten an bleiben, auch wenn das Auto exakt gleich schnell bleibt! Kann jeder selber gerne testen.

    Und am Ende ist es ja wie mit dem Ionity Tarif, jeder muss für sich entscheiden, ob er das ok findet oder eben nicht.

    Mazda MX-30 Revolution, gekauft am 05.01.2021 (verkauft 05.01.2024)
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  • Fakt ist aber, dass die Bremsleuchten an bleiben, auch wenn das Auto exakt gleich schnell bleibt! Kann jeder selber gerne testen

    Fakt ist aber auch, dass das bei JEDEM Auto so ist:

    Wenn auf abschüssiger Straße nicht weiter beschleunigt werden soll und der Rollwiderstand ("Motorbremse") dazu nicht ausreicht, kommt dort wo nicht rekuperiert wird/werden kann, zwangsweise die Bremse und damit auch die Bremsleuchte zum Einsatz. Im Zweifel wie von SasPhi beschrieben sogar, wenn das Auto tatsächlich dabei schneller wird.

    Es ist doch also im Grunde eine ganz logische Programmierung, wenn beim Stromer eine in etwa gleiche negative Beschleunigung die jedem Fahrer intuitiv der bekannten der "Motorbremse" des Verbrenners entspricht, auch während des Rekuperierens die Bremslichter initiiert.