Ich denke, es gibt ein paar gegenläufige Tendenzen, die alles mal wieder recht komplex machen:
- China will mit Priorität erst mal den eigenen Markt zurückerobern. Das kann auf Kosten der Margen der Hersteller gehen und ggf. werden da einige die Segel streichen müssen
- China stößte geopolitisch auf Widerstand, fragt sich wie lange der hält wenn die Sache mit Taiwan mal ernst wird
- China braucht das Ausland natürlich als Absatzmarkt
- Aber ob Europa überhaupt noch interessant genug für die ist? Man kann dran zweifeln.
Aber insgesamt stimme ich zu, daß der Early Adopter Markt bei E-Mobilität so langsam zum Ende kommt und wir in die Mainstream-Phase eintreten. Somit muß man Skaleneffekte über den Preis erzielen (geht auch über Volumenwachstum, aber das hat gewisse Grenzen, s.o.)
Zusammenpassen müssen dann zwei Dinge (ich laß den Service mal weg):
- bezahlbare Fahrzeuge
- bezahlbare Energie
Letztendlich haben es wir als Kunden in der Hand. Fahrzeuge sind oft eine emotionale Entscheidung (man mag die Marke, man mag moderne Vertriebsmethoden, man "braucht" das Fahrzeug etc). Bezahlbare Energie ist aber keine emotionale Entscheidung, also kann man den Markt dadurch steuern, günstige Anbieter zu wählen, die den eigenen Kriterien genüge tun, z.B. Ökostrom anbieten (ein bißchen emotional ist das natürlich auch). Dazu gehören Haushaltsstrompreise, aber auch Ladepreise. Solange normale Bürger die Empfindung haben, daß der Verbrenner günstiger ist als ein E-Fahrzeug wegen der absurden Strompreise (auch wenn es nicht stimmt), wählen sie den Verbrenner. Wie wichtig dieses Emotionsthema für Menschen ist, kann man grade wieder wunderbar in den USA beobachten - leider.
Jedenfalls ist das Tesla-Angebot mal wieder ein gutes Signal. 39ct/kWh sollte eine gute Schmerzgrenze sein, so wie 30 ct eine Obergrenze für neue Haushaltsstromverträge ist (Realität sogar niedriger).