Der Tesla-Fahrer Tyler Beard berichtete dem Sender Fox Chicago von seinen frustrierenden Erfahrungen an einer Supercharger-Station in der Kleinstadt Oak Brook. Trotz stundenlangen Wartens seit Sonntagnachmittag konnte sein Auto nicht aufgeladen werden. „Nichts. Kein Saft. Immer noch bei null Prozent", beschrieb Beard die Situation, nachdem er bereits am Vortag drei Stunden vergeblich gewartet hatte.
Die Ladestationen in der Umgebung von Chicago sind zurzeit von langen Warteschlangen und verlassenen Fahrzeugen geprägt. Eine weitere Betroffene schilderte die Lage als katastrophal. „Das ist verrückt. Es ist ein Desaster. Ernsthaft", sagte sie und berichtete, dass sie ihr Auto aufgeben und sich von einem Freund abholen lassen musste, nachdem es nicht aufgeladen werden konnte.
Viele Hersteller warnen vor Minusgraden und niedrigem Batteriestand
Mark Bilek von der Chicago Auto Trade Association wies darauf hin, dass kaltes Wetter die Ladekapazität von Elektrofahrzeugen beeinträchtigen kann. „Es ist nicht einfach einstecken und losgehen. Man muss die Batterie vorbereiten, das heißt, sie auf die optimale Temperatur bringen, um eine schnelle Aufladung zu ermöglichen", erklärte Bilek. Dass das frostige Wetter jedoch zu einem derartigen Totalausfall führt, ist trotzdem ungewöhnlich.
E-Auto-Kritikern dürfte das Debakel sehr gelegen kommen: Die Situation facht einmal mehr die Diskussion um die Herausforderungen an, denen sich Elektrofahrzeugbesitzer in extremen Wetterbedingungen stellen müssen.
Tatsächlich warnen viele E-Auto-Hersteller, darunter auch Tesla, wenn man sie bei tiefen Temperaturen mit niedrigen Ladeständen abstellt. Aber bei minus 26 Grad sind offensichtlich trotzdem viele Leute überrascht, wie viel Kapazität verloren geht. Zu den aktuellen Problemen äußerten sich bisher allerdings weder Tesla-Chef Elon Musk noch ein offizieller Tesla-Sprecher.