Hier meine bisherige "Erfahrung" zum Verbrauch aus 3850 km in 16 Tagen:
Deutsche Autobahn 140 km/h (laut Tacho) - also ca. 132-134 km/h GPS: ca. 25-27 kWh/100 km - bei 4-8 °C - weitestgehend trocken - 725 km Fahrt - Comfort-Modus - für die schlechte Aerodynamik des GV60 also bereits zu schnell, um effizient auf Langstrecke zu sein...
bei (wo erlaubt) ca. 150 km/h ca. 33-35kWh+/100 km - bei -2 bis -4°C, Schneeregen (komplett vereiste Front - Ausfall Radar, etc. ) - 725 km Fahrt bei nahezu vollständig nasser Fahrbahn
täglicher Pendelweg zur Arbeit (25 km einfach): 2,5 km Stadt - 16,1 km Autobahn, - 7,4 km Landstraße (80 km/h in der Schweiz, wenn die Eidgenossen nicht deutlich unter dem Tempolimit fahren....): 14,5-20 kWh/100 km bei um die 10 Grad
Klimaanlage immer auf 20,5 - 21 Grad, Automatik, Driver Only, Sitz- und Lenkradheizung bei Bedarf - die Langstrecken selbstverständliche mit bis zu 4 kw Akkuvorkonditionierung vor jedem Ladestopp (Sport+ mit 19"-Winterrädern auf 2,6 bar kalt)
Jetzt der entscheidende Punkt/Tipp für die Stadt- und Kurzstreckenfahrer:
Am meisten Verbrauch hat man (unabhängig ob das Fahrzeug eine Wärmepumpe hat oder nicht) durch das initiale Aufheizen des Innenraumes. Das wirkt sich auf Kurzstrecke katastrophal auf den Verbrauch aus, da hier die EInheite eine andere ist: anstatt kWh/100 km ist die EInheit der (PTC-)Heizung kW/h (also Heizleistung je Zeit). Je kürzer die Fahrt, desto mehr schlägt die Heizung auf den Durchtschnitts-Fahrtverbrauch drauf. Hier sollte man sich also überlegen, was es für 5-10 Minuten Stadtfahrt sinnvollerweise braucht (Sitzheizung, Lenkradheizung, Jacke, Mütze als sinnvolle Alternative). Habe dadurch meinen kleinen FIAT 500e auch schon mit >28 kWh/100 km bewegt - während ich ihn im Sommer mit geöffnetem Verdeck (Lüftung OFF) auf bis zu 7,4 kWh/100 km herunterbekommen habe
Ist der Fahrzeuginnenraum einmal auf Temperatur gebracht, kann man sich im EV-Menü davon überzeugen, dass die Wärmepumpe mit 0,3-0,5 kW erstaunlich effizient die Innenraumtemperatur bei Minusgraden halten kann.
Du beschreibst sehr anschaulich die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Verbrauch eines Elektroautos. Es gibt natürlich auch Konzeptionelle, wie beim GV60, wenn der zweite Antrieb (FWD) in Betrieb ist. Der bringt zwar Fahrdynamik/ Fahrspaß, ist aber nicht für die reine Längsdynamik bei normaler Fahrweise nötig. Der Luftwiderstand mit cx X A beim GV60 ist ähnlich dem des EV6 und z.B. nur ca. 4% schlechter ggü. dem ID.5 GTX von VW.
Die wesentlichen Unterschiede ggü. dem relativ effizienten VW-Allradantrieb (Asynchronmaschine an der Vorderachse, permanent erregte Synchronmaschine an der Hinterachse), sind die beiden permanent erregten Synchronmaschinen im GV60, die, wenn sie in Betrieb sind ein hohes Schleppmoment im Schub erzeugen, so der FWD nicht mechanisch abgekoppelt ist. Effizient ist der GV60 nur im ECO-Modus, wo der vordere Antrieb mechanisch abgekoppelt ist.
Der hohe Rollwiderstand bei den 21“ Räder macht auf der Kurzstrecke sein übriges.
Aber, wie Du schon ausführst, kann unsere Heizungsbedienung auf der Kurzstrecke die Effektivität des GV60 erheblich verbessern, wobei die Absolutverluste auf der Kurzstrecke im Vergleich zur Langstrecke wesentlich geringer sind.