Zumindest in DE gibt es keinen expliziten Schnellladepreis. Es gibt einen Preis für das Laden mit AC und einen für DC (zumindest bei den meisten Anbietern). Egal wieviel kW aktuell durch die Leitung fliessen, der Preis ändert sich während des Ladevorgangs nicht. Auch Fahrzeuge, die nur mit max. 20kW laden können, zahlen an DC Ladesäulen den vollen Preis -> eigentlich sollten die mehr bezahlen als Strafe für das Blockieren der Säule.
Bei Ladetarifen, die nach der Ladezeit abgerecht werden, ist der Betreiber nicht wirklich daran interessiert möglichst viel Energie in kurzer Zeit zur Verfügung zu stellen. Diese Tarife haben etwas von Glücksspiel. Diese Tarife waren für die Anbieter anfangs interessant, da der Preis günstig aussah. Seitdem Fahrzeuge mit Ladeleistungen von 150 bis über 250 kW häufiger werden, sind diese Tarife aber für die Anbieter weniger attraktiv.
Die Ladepreise sind im Vergleich zum Verbrenner eigentlich zu hoch. Aber die Infrastruktur- und Laufenden-Kosten (Ladesäule, Wartung, Leitungen, Miete, Payment Solution, etc.) müssen erwirtschaftet werden. Die Betreiber sind nicht daran interessiert das E-Auto zu subventionieren. Beim Laden zu Hause zahlt man die meisten Infrastrukturkosten vorab (Hausanschluss, Wallbox, etc.) und die laufenden Kosten (Wartung) sind eher zu vernachlässigen.
Für AC Ladesäulen sind die Anschaffungskosten und die Kosten für den Netzausbau in der Regel deutlich niedriger (1/10) und damit auch der Anteil pro kWh. AC Ladesäulen stehen häufig an öffentlichem Parkplätzen z.B. am Strassenrand. Die Miete dafür ist gering oder 0. AC Ladeparks mit vielen AC Säulen sind eher selten. Bei AC Ladung entstehen die Wandlungsverluste von AC nach DC nach dem Energiezähler der Ladesäule, da die Wandlung erst im Fahrzeug erfolgt. Das sind nur ein paar Prozent, aber am Ende zählt für den Betreiber jeder Cent.
DC Ladesäulen sind in der Anschaffung und Wartung deutlich teurer und es sind fast immer entsprechende Zuleitungen im Mittelspannungsnetz inkl. Transformatoren neu zu errichten. Da entstehen selbst für nur 4 x 300kW DC Ladesäulen schnell Kosten im 7-stelligen Bereich. Die Kosten werden teilweise durchaus großzügig auf die Kunden pro geladener kWh umgelegt. Der Ladesäulenbetreiber trägt die Wandlungsverluste von AC nach DC, da nur die am Stecker abgegebene Leistung berechnet werden darf. DC Ladeparks benötigen recht viel Fläche und die Kosten für die Miete/Pacht erhöht den Preis pro kWh ebenfalls. Nur wenige Geschäfte überlassen die Flächen den Betreibern kostenlos oder sehr günstig, da sie sich dadurch eine höheren Umsatz erhoffen.